Neurologie up2date 2025; 08(01): 81-100
DOI: 10.1055/a-2289-4872
Neurologische Notfall- und Intensivmedizin

Multimodale Prognoseabschätzung nach kardiopulmonaler Reanimation

Laurent Maximilian Willems
,
Felix Rosenow
,
Adam Strzelczyk
Preview

Die Prognoseabschätzung von Patienten mit inadäquater Aufwachreaktion nach Reanimation stellt in der Intensivmedizin eine Herausforderung dar. Die 2023 überarbeitete Leitlinie „Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie im Erwachsenenalter“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie gibt evidenzbasierte Empfehlungen zur multimodalen Prognoseabschätzung. Ziel dieses Artikels ist es, die Vorgehensweise zur Prognoseabschätzung kompakt und für die klinische Praxis verständlich aufzuarbeiten.

Kernaussagen
  • Die Prognoseabschätzung bei Patienten mit hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) ist eine Herausforderung in der modernen Intensivmedizin.

  • Unterschiedliche klinische und apparative Untersuchungsmodalitäten stehen zur multimodalen Prognoseabschätzung zur Verfügung.

  • Neben klinischen Zeichen sollten neuronenspezifische Enolase (NSE), EEG, somatosensorisch evozierte Potenziale (SSEP) sowie eine zerebrale Bildgebung mittels cCT oder cMRT zur Prognoseabschätzung genutzt werden.

  • Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie(DGN) stellt einen evidenzbasierten Algorithmus zur Verfügung, der zur Prognoseabschätzung verwendet werden sollte.

  • Bei Patienten mit erloschenen Hirnstammreflexen sollte die Diagnostik zum Nachweis eines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls initiiert und bei positivem Ausgang eine Organspende evaluiert werden.



Publication History

Article published online:
06 March 2025

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